Veddelkanalbrücke

Wie bereits erwähnt, befand ich mich neulich auf einer „Irrfahrt“ durch das Hamburger Hafengebiet und hatte dann ja aus dem stehendem Auto heraus die eine oder andere Brücke fotografiert, um dann festzustellen, dass ich gar nicht mehr wusste, wo genau das denn nun eigentlich so war. Also begann das heitere Brückeraten in den sozialen Netzwerken. 

Zunächst bei Twitter und dann auch bei Google+ habe ich einige Bilder eingestellt – unter anderem auch dieses hier:

Veddelkanalbrücke sascha

und gefragt, ob mir jemand sagen könne, um welche Brücke es sich hier handelt. Vermutlich werden meine geschätzten Leser sofort erraten, wer die Antwort wusste? Na klar, Sascha, der das Blog cupofcoffee.de betreibt und sich wie kein Zweiter in Hamburg auskennt hat nicht nur sofort gesagt, dass es sich hierbei um die Veddelkanalbrücke handelt, sondern hat auch gleich ein vernünftiges Bild zur Verfügung gestellt:

Veddelkanalbrücke Sascha 01Bildrechte: www.cupofcoffee.de

Bei der Veddelkanalbrücke handelt es sich um eine 1933 erbaute Stahl-Bogenbrücke mit einer Gesamtlänge von 61,5 m und sie überquert den Veddelkanal zum Klütjenfelder Hafen. Sie bestehen aus einer zweispurigen Straßenbrücke und einer eingleisigen Hafenbahnbrücke.

Aufgrund von Ermüdungserscheinungen an den Überbauten sowie starker Schäden an den Holzpfahlgründungen wurde im Juli 2013 von der Hamburg Port Autority eine Ausschreibung zum Neubau der Veddelkanalbrücken samt Widerlager gestartet und abgeschlossen. Wann nun allerdings der Neubau beginnen soll, konnte ich nicht herausfinden.

Die Veddel ist übrigens seit 1768 ein Hamburger Stadtteil und liegt auf den Elbinseln Veddel, Peute und Wilhelmsburg. Daher auch das „die“ in Veddel, weil’s halt eine Insel ist.

Vielen ist möglicherweise der Ausdruck „Veddelhose“ ein Begriff. Ich erinnere mich sehr gut daran: oben war sie knalleng, unten hatte sie einen riesigen Schlag. Erfunden wurde sie Anfang der 1960er Jahre von Editha Paulsen, die mit ihrem Mann in Georgswerder ein Fachgeschäft für Arbeitsbekleidung und Industrienäherei betrieben hat. Sie hat für ihren Sohn eine besonders robuste Hose aus festem Pilotstoff geschaffen, bei der die Taschen und der Saum mit Leder verstärkt und die Nähte besonders fest genäht wurden. Klar, dass er damit Aufsehen erregte und plötzlich wollten alle die Hose haben, von der sie in den Hochzeiten bis zu 700 Stück in der Woche gefertigt haben und die nach ganz Norddeutschland geliefert wurden. Irgendwann aber war der Kult vorbei (meiner Erinnerung nach kamen dann die so genannten „Popper-Hosen“ auf, die mit dem Henkel an der Außenseite der Beine) und heute betreibt die Familie Paulsen ein Fachgeschäft für Arbeitsbekleidung, die dann aber komplett aus deutscher Produktion stammt. Einen interessanten Artikel über die Firma Paulsen findet man im Hamburger Abendblatt. Googelt mal nach „Veddelhose“, dann kommt schnell das Ergebnis. Wie bereits erwähnt, verlinke ich aufgrund des LSR nicht mehr auf Verlagsinhalte.

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5 Gedanken zu „Veddelkanalbrücke

  1. Sascha

    Moin Sabine,
    danke für die Erwähnung. Eigentlich ist Dein Foto ja besser, denn es zeigt das „richtige“ Hamburger Wetter. 😉 Das mit den Veddelhosen finde ich ja interessant. Ich glaube, so was möchte ich auch haben…
    LG Sascha

    Antwort
    1. kurzundknapp Autor

      Moin, Sascha, ich würde mir das mit der Veddelhose nochmal überlegen, der Schlag war wirklich extrem weit 🙂 Aber schau mal bei Paulsen vorbei, vielleicht bieten sie die ja noch an?
      LG Sabine

      Antwort
  2. knightlyart

    Ah, die Veddelhose! Ich hatte mir in den 70er, von meinem Taschengeld mühsam zusammengespart, eine anfertigen lassen, mit 80cm Schlag! Ich war damit die Königin auf meiner Schule! Obercool eben;)
    LG Kirsten

    Antwort
    1. kurzundknapp Autor

      Tja, Kirsten, wir hatten das Glück einer Mutter, die uns alles selbstgenäht hat und so kamen wir in den Genuss von Veddelhosen „made by Mama“. Ich glaube, meine war rosa ….
      LG Sabine

      Antwort
  3. Pingback: Quer durch den Hafen » cup of coffee

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